Basaltsplitt als Substrat

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
Arzberger
Forenlegende
Beiträge: 434
Registriert: 4. Juli 2007, 17:59
Mitglied der DKG: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1974
Wohnort: Asuncion - Paraguay
Kontaktdaten:

Basaltsplitt als Substrat

Beitrag von Arzberger »

Hallo Zusammen,

gerade habe ich unter einem anderen Topic Basaltsplit gesehen und möchte einmal wissen, ob schon jemand probiert hat, Kakteen in reinem Basalt zu halten.
Hierzulande gibt es weder Lava noch Bims, aber Basaltsplit bekommt man in jeder Bauhandlung und auch in kleiner Körnung (3-5 mm).

Bitte um Tipps und Erfahrungen...

Gruss
alex
Benutzeravatar
poldi
Lebende Forenlegende
Beiträge: 803
Registriert: 2. Juni 2007, 22:02
Wohnort: Niederösterreich
Kontaktdaten:

Beitrag von poldi »

Jo

ich hatte Jahre einen winterharten im Basalt (Streu-) Split.
---

Poldi
Benutzeravatar
Arzberger
Forenlegende
Beiträge: 434
Registriert: 4. Juli 2007, 17:59
Mitglied der DKG: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1974
Wohnort: Asuncion - Paraguay
Kontaktdaten:

Beitrag von Arzberger »

Hallo Poldi,

danke für Deine Antwort. Jeztzt habe ich wenigstens eine Referenz, dass es gehen müsste. Heute habe ich mal zwei Säcke der kleineren Körnung (2-10 mm) besorgt und probeweise verschiedene Pflanzen in Basalt gesetzt. Ich bin gespannt.

Gruss
Alex
Benutzeravatar
Frank0204
Pflänzchen
Beiträge: 43
Registriert: 13. Oktober 2007, 20:07
Wohnort: Ost-Thüringen
Kontaktdaten:

Beitrag von Frank0204 »

Hallo Alex,

meine Erfahrungen mit dem Splitt sind durchaus positiv im Bezug auf das Pflanzenwachstum. Bei uns wurde früher mit solchem Splitt im Winter die Straße gestreut und im Frühjahr habe ich mir den zusammengekehrt und einige Kakteen darin eingepflanzt. Es gab ja keinen Bims oder ähnliches.
Ein Nachteil war das Gewicht. Besonders nach dem Gießen war dieses Substrat sehr schwer.

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deinen Pflanzen.

Viele Grüße

Frank
Benutzeravatar
Norbert
Meister
Beiträge: 590
Registriert: 20. Oktober 2007, 17:03
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: ja
Sammelt seit: 1980
Wohnort: Gründau/Hessen
Kontaktdaten:

Beitrag von Norbert »

Hallo Alex ,

Bei Basaltsplitt mußt du beachten ,daß dieser weder Wasser noch Dünger speichert. Also in der Vegetationszeit öfter gießen und düngen. Außerdem puffert Basalt den PH-Wert nicht ab ,das heißt , daß dir der sehr leicht aus dem Ruder laufen kann , je nach Gießwasser und verwendetem Dünger.
Pflanzen , welche in der Natur auf Kalkstein wachsen (Astrophytum und andere aus der Sierra Madre Oriental) brauchen gegen Kalkmangelerscheinungen unbedingt dazu noch ein paar Stückchen Marmorsplitt oder auch Gips.

Grüße und viel Erfolg

Norbert
Benutzeravatar
Arzberger
Forenlegende
Beiträge: 434
Registriert: 4. Juli 2007, 17:59
Mitglied der DKG: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1974
Wohnort: Asuncion - Paraguay
Kontaktdaten:

Beitrag von Arzberger »

Hallo Frank,
danke für Deinen Tip, also geht es! Ich hatte etwas Bedenken, ob der Basaltsplitt genügend Wasser aufnehmen kann. Die Porösität ist ja weit geringer als Lava, aber es reicht ja, wenn die Feuchtigkeit ein paar Tage anhält. Ich giesse halt einfach öfter. Den pH-Wert konnte ich noch nicht messen, aber der dürfter weniger alkalisch sein als Ziegelgrus.
Früher hatte ich viel in Ziegelsplitt gepflanzt, aber den benutze ich heute nur noch für Astrophyten, wegen dem etwas hohen pH-Wert.
Mein Vorhaben ist, den Grossteil der Kakteen in reinem Basaltsplitt unter freiem Himmel zu halten. Somit machen dann auch länger andauernde Regenfälle nichts aus.

Gruss
Alex
Benutzeravatar
Arzberger
Forenlegende
Beiträge: 434
Registriert: 4. Juli 2007, 17:59
Mitglied der DKG: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1974
Wohnort: Asuncion - Paraguay
Kontaktdaten:

Beitrag von Arzberger »

Hallo Norbert,

danke auch Dir für den Tip. Ich denke, den Astros könnte ich auch etwas Bauschutt (Zementbrocken) zugeben, oder?
Ich werde über die Entwicklung der Pflanzen nachher berichten..

Gruss
Alex
Edmund

Beitrag von Edmund »

Das Potential Wasser zu speichern hängt natürlich auch von der Kapillarität ab, man kann auch in reinem Sand kultivieren.

Auch die Reaktivität hängt vom Verteilungsgrad ab. Wenn Basaltmehl zur Verfügung steht, kann es durchaus als eine Quelle für Spurenelemente dienen. Ich hatte mal ein Substrat mit hohem Anteil an Urgesteinsmehl, die Wurzelentwicklung war phantastisch. Man sollte die durch Pflanzen verursachte Erosion nicht unterschätzen.

Wenn wirklich Mangel an Calcium herrschen sollte, dann würde ich Gips verwenden, er ist leichter löslich als Calciumcarbonat (Marmor).
Benutzeravatar
Norbert
Meister
Beiträge: 590
Registriert: 20. Oktober 2007, 17:03
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: ja
Sammelt seit: 1980
Wohnort: Gründau/Hessen
Kontaktdaten:

Betreff Basaltsplitt

Beitrag von Norbert »

Hallo Alex

Reiner Basaltsplitt hält die Wurzeln fest , sonst nichts. Die Kapillarität und biologische Abbaubarkeit ist gleich null. Für alles anderes mußt Du selber sorgen mit Düngung , Beimischungen u.s.w. Ich wohne auf einem Basaltberg (mit Steinbruch). Unsere Wasserhärte ist 0,5° D.H. , keine Spurenelemente u.s.w. Im Steinbruch werden nur die Basaltlager gebrochen/gesplittet welche aus ganz hartem Basalt ohne Einschlüsse bestehen. Ist woanders wohl auch gleich. Trotzdem ist Basalt für Kakteen durchaus geeignet , man muß dabei aber schon etwas Richtung Hydrokultur gehen , was Ernährung u.s.w. betrifft. Basaltmehl ist wegen der großen Oberfläche pro Gewichtseinheit natürlich was anderes. Aber einen Trost : Es geht , man muß sich nur etwas umstellen.(Ich mache seit 3 Jahren Versuche mit einem reinen Lavasubstrat - kein Lavalit - und habe bei etwas besserer Düngung und mehr Wasser ganz gute Ergebnisse)

Gruß Norbert
Benutzeravatar
Norbert
Meister
Beiträge: 590
Registriert: 20. Oktober 2007, 17:03
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: ja
Sammelt seit: 1980
Wohnort: Gründau/Hessen
Kontaktdaten:

Nachtrag

Beitrag von Norbert »

Übrigens... Vergiß Zement und mißtraue Bauschutt.

Gruß Norbert
Benutzeravatar
Peter II
Carnegiea gigantea
Beiträge: 3400
Registriert: 4. Dezember 2006, 18:04
Mitglied der DKG: nein
Sammelt seit: 0
Wohnort: Thüringer Becken

Beitrag von Peter II »

Unsere Wasserhärte ist 0,5° D.H.
Ich kann es fast nicht glauben. Das wäre ja wie Eselsmilch in der Badewanne. Das ideale Wasser für Amazonas-Bundbarsche. Wir haben über 26° dH. Damit kann man sich gerade noch waschen.
Benutzeravatar
Norbert
Meister
Beiträge: 590
Registriert: 20. Oktober 2007, 17:03
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: ja
Sammelt seit: 1980
Wohnort: Gründau/Hessen
Kontaktdaten:

Re: Wasserhärte

Beitrag von Norbert »

Hallo..

Bei unserem Wasser hat die letzte Kaffeemaschine 25 Jahre ohne entkalken gehalten(läuft noch) aber ein Karpfen in der Badewanne geht nach 30 Stunden ein (dem fehlt wohl was)

Gruß Norbert
Benutzeravatar
Peter II
Carnegiea gigantea
Beiträge: 3400
Registriert: 4. Dezember 2006, 18:04
Mitglied der DKG: nein
Sammelt seit: 0
Wohnort: Thüringer Becken

Beitrag von Peter II »

Ich muß mir alle 10 Tage den Kalk von den Zähnen klopfen.
Benutzeravatar
Aless
Foren-Crack
Beiträge: 1743
Registriert: 5. Dezember 2006, 21:08
Geschlecht: weiblich
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in anderen Vereinigungen: ja
Sammelt seit: 1996
Wohnort: Nähe MM, Unterallgäu
Kontaktdaten:

Beitrag von Aless »

PeterII hat geschrieben:Ich muß mir alle 10 Tage den Kalk von den Zähnen klopfen.
Bild
Benutzeravatar
Arzberger
Forenlegende
Beiträge: 434
Registriert: 4. Juli 2007, 17:59
Mitglied der DKG: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1974
Wohnort: Asuncion - Paraguay
Kontaktdaten:

Beitrag von Arzberger »

Danke für die vielen Antworten und Tipps! Es ist mir schon klar, dass der Basalt keine Nahrung enthält und ich alle Nährstoffe zuführen muss. Wichtig ist mir eben, dass das Wasser schnell abfliessen kann, da ich die Pflanzen unter freiem Himmel, ohne Regenschutz halten will. Vor vielen Jahren erschien mal in der KuaS ein Beitrag "Über die Ohne-Erde-Kultur terrestrischer Kakteen im Freien", wo empfohlen wurde, alle Pflanzen in Ziegelsplitt zu halten. Dieser hat allerdings hierzulande einen zu hohen pH-Wert und ist nur für bestimmte Arten zu gebrauchen. Espostoopsis dybowskii wächst z.B. hervorragend in rotem Ziegelsplitt.
Ich werde nun die Pflanzen im Basaltsplitt weiter beobachten und darüber berichten.

Gruss
Alex
Antworten

Zurück zu „Allgemeines über die Haltung und Pflege von Kakteen und anderen Sukkulenten“