Als Raritäten würde ich alles bezeichnen, was
- langsam wächst (lange Kulturzeit, daher teuer)
- selten ist, weil neu (oder für die Masse uninteressant)
- extreme Kulturansprüche hat.
das muss ganz individuell sehen; eine Rarität ist immer das, was man am liebsten gerne ganz schnell hätte, aber weil sich der Wunsch sie zubesitzen im Moment (weil der Geldbeutel es nicht zulässt oder im Augenblick als Pflanze total out ist) nicht realisieren lässt.
Für mich sind das Pflanzen die man ewig und drei Tage suchen muß, und außer bei einem oder höchstens zwei Abietern in den unendlichen Weiten des Internets zufällig zu finden sind, aber dann erst nach frühestens einem Jahr oder länger , oder überhaupt nicht.
Hallo zusammen,
ich glaube jetzt haben wir genug philosophiert und das was wir da geschrieben haben,wollte Stella nicht wissen.
Also allgemein als Raritäten werden Pflanzen bezeichnet, die nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen Appendix I Anhang C1 in der Natur geschützt sind, deren Aus-und Einfuhr einschließlich dem Handel innerhalb der EG verboten ist. U.a. Aztekium, Ariocarpus, Pelecyphora, Turbinicarpus, ein paar Echinocereen, Escobaria, Echinomastus uvm. Und trotzdem befinden sie sich recht zahlreich als sogenanntes Standortmaterial in den Sammlungen und haben, weil sie illegal erworden wurden, schon dazu geführt, dass nach Kontrollen/ Durchsuchungen ganz empfindliche Strafen gezahlt wurden. Das was für Kakteen gilt lässt sich auch bei Sukkulenten fortsetzen. Als Paradebeispiele führe ich z.B. Welwitschia mirabilis, die Sukkulenten von der Insel Madagaskar oder zahlreiche Euphorbien bzw. Asclepien wie Pseudolithos oder auch ein paar Agaven an. Was in unseren Hobbykreisen als Raritäten bezeichnet wird, gilt allgemein als schwierig in der Kultur ( Whitesloanea crassa ) oder schwierig beschaffbar. Mit unter werden auch durch den Handel bestimmte Pflanzen künstlich zu Raritäten gemacht, um z.B. die Preise hoch zuhalten. Wenn ich z.B. an Mamillaria luethyii oder Astrophytum caput medusae an den Eiertanz erinnere, mit welchen Preisen diese Kakteen zu Anfang ( A.caput medusae ; 1 Samenkorn für 20 USDollar) gehandelt wurden...
Ich hoffe Stella, ich konnte Deine Frage erschöpfend und vor allen Dingen sachlich beantworten ohne die anderen Verfasser in die Pfanne zuhauen.
...in diesem Sinne allen einen schönen Sommerabend
Das sehe ich aber ganz anders. Die aufgezählten Kakteen sind keine Raritäten. Die bekommt man zu kaufen.
Auch A. caput medusae war und ist für mich keine Rarität. Ich möchte sie nicht mal haben.
Aber ich sehe deine Aufzählung als ein Beispiel dafür, was jemand als Rarität bezeichnen würde.
Im Moment gibt es nur einen, der sie zu haben scheint, Jeff Notias in Californien. 2005-6 hat er ein paar Ableger auf Ebay verkauft, so zwischen 70 und 90 Dollar das Stück.
Die Kriterien stimmen also: teuer, schwer zu kriegen, extremes Klima (Trockenwälder von Madagaskar) und GANZ WICHTIG: Ich will sie.
Aber das letzte ist entscheidend. Wenn ihr sie nicht mögt, ist der Rest egal.
Für mich wäre ein Delosperma brunnthaleri eine wirkliche Rarität. Wird zwar immer wieder verkauft, hat aber niemand wirklich. Die suche ich schon seit fast 20 Jahren.
Da will ich doch auch mal meinen Senf dazugeben...
Ich stimme eigentlich mit Herbert überein und möchte noch hinzufügen, dass ich als Rarität auch eine Pflanze bezeichnen würde, welche in der Natur schon ausgestorben ist und nur in sehr wenigen Sammlungen zu finden ist, sei es wegen der schwierigen Kultur, oder Vermehrung.
Da fällt mir z.B. Discocactus hartmanii ein. Wer hat den in Europa?